Telefonbetrug (Bild: Freepik)

Achtung, Deepfake! Wie Betrüger dich mit KI-Tricks abzocken

Privatpersonen, Selbständige und Unternehmen: Jeder steht heute im Visier von Cyberkriminellen. So kannst du dich vor KI-generiertem Deepfake-Fraud schützen.

Was ist echt, was gefälscht?

Dein Telefon klingelt. Am anderen Ende ist dein Chef. Die Stimme klingt vertraut, der Tonfall ist typisch, sogar der Akzent passt. Er bittet um eine schnelle Überweisung. Es gehe um ein geheimes Geschäft, sehr wichtig, höchste Priorität, sagt er. Du zögerst kurz, aber alles klingt plausibel. Also handelst du.

Ein paar Stunden später stellst du fest: Du bist auf einen sogenannten Deepfake-Fraud hereingefallen. Denn du hast nicht wirklich mit deinem Vorgesetzten gesprochen, sondern mit einem Betrüger. Diese Geschichte ist nicht erfunden. Solche Szenarien passieren jeden Tag. Auf der ganzen Welt. Dutzende Male. Warum? Weil Cybergangster zunehmend auf KI-Tools setzen.

Was ist ein Deepfake-Betrug?

➡ Deepfakes (auch Deep Fakes geschrieben) sind künstlich erzeugte Medieninhalte, die Stimmen oder Gesichter realer Personen imitieren. Dies wird durch die Anwendung von Künstlicher Intelligenz ermöglicht.

➡ Die Technik ist inzwischen so weit, dass wenige Sekunden Audiomaterial ausreichen, um eine Stimme perfekt zu klonen. Auch Gesichter lassen sich manipulieren und in Videos einbauen. Täuschend echt, kaum oder gar nicht zu erkennen.

➡ Diese Fälschungen werden vor allem bei Betrugsdelikten eingesetzt, man spricht daher von Deepfake-Fraud.

➡ Besonders beliebt ist der sogenannte CEO-Fraud: Kriminelle geben sich als Geschäftsführer oder andere Führungskräfte aus, um Geld oder vertrauliche Informationen zu ergaunern.

➡ Die Opfer sitzen in den Unternehmen oft in der Buchhaltung, im Assistenzbereich oder in der IT. Also dort, wo Entscheidungen über Geld oder Zugänge getroffen werden.

➡ Das Fatale daran: Die Deepfake-Angriffe wirken glaubwürdig. Denn sie basieren nicht mehr nur auf gefälschten Mails oder Texten, sondern auf echt wirkenden Stimmen, Bildern und Videos.

➡ Und: Die Betrüger kombinieren häufig Hightech mit Psychotricks. Sie setzen zum Beispiel auf Zeitdruck oder Stress und Vertraulichkeit.

So läuft ein Deepfake-Betrug in der Praxis ab

1️⃣ Intensive Informationsbeschaffung
Die Kriminellen beginnen mit einer gezielten Recherche. Sie durchforsten zum Beispiel Social-Media-Kanäle, Presseartikel und Firmenwebseiten nach allem, was über dein Unternehmen öffentlich ist. Besonders wertvoll sind Videos und Podcasts mit den Stimmen von Führungskräften. Manche Betrüger rufen sogar an, um ein paar Worte aufzunehmen.

2️⃣ Erstellung der Deepfake-Identität
Mit dem gesammelten Material bauen die Betrüger ein digitales Double. KI-Tools erzeugen in wenigen Minuten eine täuschend echte Klonstimme. Für Video-Fakes nutzen sie Face-Swap-Software und KI-synchronisierte Lippenbewegungen. So entstehen glaubwürdige Anrufe oder Videoanrufe mit perfekt imitierter Stimme und Gesicht.

3️⃣ Psychotricks in Profiqualität
Der Angriff beginnt meist mit einer E-Mail im Namen des Geschäftsführers. Kurz darauf folgt ein Anruf oder ein Videoanruf. Die Stimme klingt vertraut, der Ton drängt zur Eile. Klassische Manipulation durch Druck und Autorität. Was dann meist folgt: Reaktion statt Reflexion. Das heißt, das Opfer handelt im Sinne des Betrügers.

4️⃣ Der “Deal” kommt zustande
Ist der Betrüger erfolgreich, werden Daten übertragen oder hohe Summen überwiesen. Alles verschwindet sofort in den Weiten des Internets, in Krypto-Wallets oder internationalen Geldströmen. Eine Rückverfolgung? Kaum möglich. Die Aufklärungsquote liegt im niedrigen, einstelligen Bereich.

ChatGPT Datenschutz (Bild: Freepik)

Schutzmaßnahmen: Was du konkret tun kannst

Die gute Nachricht: Niemand ist wehrlos! Mit einer Mischung aus Vorbereitung, Fachwissen, Technik, Organisation und gesunder Skepsis kann man sich und sein Unternehmen wirksam schützen. Hier einige wichtige Maßnahmen:

✅ Weniger Öffentlichkeit
Jede Präsentation, jedes Video, jeder Podcast liefert Material für Deepfakes. Achte also auf deinen digitalen Fußabdruck im Internet. Als moderner Mensch, der sich in verschiedenen Medien zeigen will oder muss, ist das natürlich extrem schwierig.

✅ Technik sicher einsetzen
Natürlich sind Smartphones, Apps, Webtools und KI-Anwendungen nicht mehr wegzudenken. Aber versuche, das Sicherheitsniveau zu erhöhen, indem du Schutzmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, Telefonanlagen mit Herkunftsanzeige und sogar Deepfake-Erkennungsprogramme einsetzt.

✅ Klare Prozesse definieren
Wichtige Entscheidungen und Handlungen müssen immer über einen zweiten Kanal verifiziert werden. Es muss also ein Vier-Augen-Prinzip geben. Auch intern vereinbarte Codewörter sind hilfreich, um die Authentizität von Anweisungen zu überprüfen.

✅ Fachwissen stärken
Alle wichtigen Personen in deinem Team und im gesamten Unternehmen müssen wissen, was Deepfake Fraud ist, wie er funktioniert und wie man sich dagegen schützen kann.

Fazit

Deepfake-Betrug ist keine Erfindung aus einem Science-Fiction-Film. Er ist mittlerweile Realität. Die Angriffe sind technisch ausgefeilt, psychologisch geschickt und zielen genau auf die Schwachstellen der Unternehmen. Solche betrügerischen Angriffe können also jeden treffen.

Sei also wachsam. Informiere dich. Trage das Thema in deinen Betrieb. Initiiere entsprechende Weiterbildungen – zum Beispiel von ING ISM. Die IT-Sicherheitsexperten bieten unter anderem Deepfake-Schulungen an, in denen das notwendige Wissen vermittelt wird. Denn präventiv agieren ist immer besser als bei einem Schaden zu reagieren!

_________

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Sponsored Post, also um einen bezahlten Beitrag.

 

Bilder: Freepik

 

Kommentar verfassen