KI Fake (Bild: Freepik)

Lügt ChatGPT? Wie erkennt man KI-Fake-Antworten?

„Nobody is perfect“ – das gilt auch für Künstliche Intelligenz. So findest du heraus, ob ChatGPT, Copilot & Co. falsche Ergebnisse liefern.

Warum KI-Anwendungen manchmal lügen

Das kennst du sicherlich: ChatGPT gibt dir meist schnelle, überzeugende Antworten – aber nicht immer stimmt der Inhalt. Warum ist das so? Immerhin arbeitet doch eine Künstliche Intelligenz unter der Haube, die müsste doch unfehlbar sein, oder? Nein!

➡ Die meisten populären KI-Tools basieren auf sogenannten „großen Sprachmodelle“ (LLMs, Large Language Models). Das bedeutet, dass sie (noch) nicht die allwissenden Supercomputer sind, wie man sie aus Science-Fiction-Filmen kennt, liebt und fürchtet!

➡ In der Regel werden ChatGPT, Gemini, Grok, Le Chat und dergleichen mit Texten aus dem Internet trainiert. Hierbei ist es sehr schwer, Falschinformationen von echten Informationen zu trennen.

➡ Dazu kommt: Viele KI-Modelle sind selten auf dem neuesten Stand. Das bedeutet, sie kennen aktuelle Ereignisse nicht. Außer, du aktivierst zum Beispiel den ChatGPT Search Mode oder die Deep Research Funktion.

➡ Die Anwendungen sind so programmiert, dass sie als kluge Assistenten erscheinen sollen. Das bedeutet: Wenn die KI keine Antwort weiß, erfindet sie lieber etwas Plausibles – das nennt man „Halluzination“.

➡ Noch schlimmer: Einige Unternehmen beeinflussen die Aussagen ihrer KI-Programme. So gibt Grok beispielsweise hin und wieder rassistische Äußerungen und konservative Fake News von sich, weil Inhaber Elon Musk das in Ordnung findet. Das chinesische Deepseek wiederum verweigert kritische Aussagen über China und sein Regime.

➡ Erschreckend ist: Laut aktueller Erhebungen lügen KI-Tools häufiger als noch vor einem Jahr. Mehr Infos dazu in diesem Video:

Tipps: Wie du KI-Falschinformationen entlarvst

Die gute Nachricht: Du kannst in der Regel schon im Chat selbst herausfinden, ob du gerade einer Falschinformation aufsitzt oder nicht. Dafür brauchst du nur die richtigen Fragen – also Prompts – die du direkt an ChatGPT & Co. stellen kannst.

Hier ein paar Tipps und Tricks:

Datenbasis herausfinden

Du willst etwas genau wissen? Wenn dir ein KI-Tool keine Quellen für eine Antwort nennt, ist Vorsicht geboten. Dann solltest du gezielt nachhaken, zum Beispiel so:

👉 „Bitte nenne mir die Quelle für deine Aussage“

Unsicherheiten offenlegen

Viele KI-Anwendungen klingen oft sehr sicher. Sei trotzdem nicht naiv und hake nach!

👉 „Gibt es Unsicherheiten oder Lücken in deiner Antwort?“

Erfundene Inhalte aufdecken

Trickse die Künstliche Intelligenz aus! Nimm den fraglichen Inhalt (beispielsweise eine Jahreszahl oder ein Zitat) und lasse die KI selbst einen Faktencheck durchführen.

👉 „Stimmt diese Aussage oder ist sie falsch? [deine Information]“

Falsche Überprüfungen

Es kommt durchaus vor, dass Gemini, Copilot und ChatGPT auf deine Nachfragen mit neuen Fake-Informationen antworten. Nutze daher den „Kritiker-Modus„!

👉 „Bitte überprüfe deine Aussagen kritisch. Suche nach fachlichen Mängeln.“

Alter der Info checken

Viele Fehler entstehen, weil die KI-Anwendungen veralteten Daten verwenden. Frage deshalb so nach:

👉 „Wie aktuell ist diese Information?“

Neue Rolle einnehmen

ChatGPT und Konsorten können Expertenrollen einnehmen. Nutze diese Fähigkeit für deinen Faktencheck:

👉 „Stell dir vor, du wärst ein Journalist – würdest du dann deine Aussage so veröffentlichen?“

Gegenmeinungen einholen

Reicht dir die Expertenrolle nicht aus, dann lasse die Künstliche Intelligenz mit einer anderen Perspektive auf das Thema blicken.

👉 „Welche Gegenmeinungen gibt es zu deiner Antwort?“

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Entlarve die Lügen

Mit einer KI kann man ehrlich sein. Sprich sie daher auf mögliche Halluzinationen an.

👉 „Kann es sein, dass du dir diese Information ausgedacht hast? Ich glaube sie nämlich nicht!“

Setze andere KIs ein

Wenn dir beispielsweise die Antworten von ChatGPT suspekt vorkommen, kannst du einen Faktencheck mit einem anderen KI-Programm durchführen. Gib hier den kritischen Text ein und prompte dann:

👉 „Bitte überprüfe ganz genau, ob die genannten Zahlen und Fakten stimmen!“

Fazit

Die Antworten der meisten KI-Anwendungen klingen klug und richtig. Doch lass dich nicht ins Bockshorn jagen. Oft sind die Ergebnisse teilweise oder sogar komplett falsch.

Glücklicherweise kannst du mit gezielten Nachfragen recht schnell herausfinden, ob eine Aussage vertrauenswürdig ist oder nicht. Je klarer du fragst, desto ehrlicher wird die KI – und desto besser wirst du im Faktencheck.

Aber denke immer daran: Am Ende ist es wichtig, dass du die wichtigsten Punkte selbst nachrecherchierst. Das gilt besonders bei Hausaufgaben, Fachbeiträgen oder Hochschularbeiten!


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Bilder: Freepik

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