KI Magier / Zauberer (Bild: Freepik Pikaso)

Welches ChatGPT-Modell ist das Richtige für dich?

Von „o3“ über „o4.1“ bis hin zu „o4 mini high“ und „o3-pro“: Es gibt verschiedene ChatGPT-Varianten. Was unterscheidet sie? Welches ist am besten für dich geeignet?

Der verworrene ChatGPT-Dschungel

Du beschäftigst dich mit ChatGPT. Die Neugier ist riesig! Doch dann merkst du: Es gibt ja gar nicht das eine ChatGPT, sondern eine ganze Reihe von Modellen. Plötzlich fühlt es sich ein bisschen so an, als würdest du vor einem prall gefüllten Werkzeugkasten stehen und nicht genau wissen, welcher Schraubenzieher jetzt der richtige für deine Aufgabe ist. Keine Sorge, das ist ganz normal!

Die KI-Welt entwickelt sich rasend schnell. Was gestern noch bahnbrechend war, ist heute schon Standard. Und so wie ein Handwerker für jede Aufgabe das passende Spezialwerkzeug braucht, hat OpenAI verschiedene KI-Modelle entwickelt, die für unterschiedliche Zwecke trainiert wurde.

Das Kuriose: Manchmal ist ein neueres Modell nicht unbedingt in allen Belangen besser als ein älteres. Es wurde vielleicht anders optimiert, sei es auf Geschwindigkeit, Genauigkeit, Kosten oder spezielle Fähigkeiten. Das mag gut gemeint sein, doch für die meisten ChatGPT-User – besonders für Einsteiger – ist die große Auswahl sehr verwirrend.

Die ChatGPT-Modelle im Überblick: Wer kann was?

Lass uns einen Blick in den KI-Werkzeugkasten von OpenAI werfen und herausfinden, welches Modell wann glänzt.

ChatGPT-o3: Der tiefsinnige Denker

Obwohl es die nur die Nummer „3“ im Namen trägt, ist o3 eines der leistungsfähigsten KI-Varianten von ChatGPT. Warum? Darum:

Stärken

✅ ChatGPT-o3 eignet sich für komplexe, mehrstufige Aufgabenstellungen.

✅ Es denkt in verknüpften Einzelschritten („Reasoning„), was Halluzinationen reduziert und die Genauigkeit verbessert.

✅ Das Modell kombiniert Top-Fähigkeiten in Programmierung, Mathematik, Wissenschaft und visueller Analyse.

Wann nutzen?

Ideal für strategische Planungen, detaillierte Analysen, umfangreiche Softwareentwicklung, fortgeschrittene Mathematik und komplexe visuelle Aufgaben. ChatGPT-o3 ist somit für Fachexperten, Akademiker und professionelle Developer geeignet, die tiefgehende Analysen und strukturierte Lösungsansätze benötigen.

Gut zu wissen: Für einfache Aufgaben kann es überdimensioniert und langsamer sein.

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GPT-4o: Der Allrounder

GPT-4o setzte beim Launch im Mai 2024 neue Maßstäbe in Geschwindigkeit und Multimodalität. Auch wenn neuere Modelle technologisch weiter sind, bleibt 4o ein extrem hilfreiches ChatGPT-Modell.

Stärken

✅ 4o glänzt bei alltäglichen Aufgaben wie Brainstorming, Zusammenfassungen, E-Mails und kreativen Inhalten.

✅ Der größte Pluspunkt: ChatGPT-4o ist vollständig multimodal. Das bedeutet, es kann nahtlos zwischen Text, Sprache und Bildern wechseln und verschiedene Eingaben verarbeiten, darunter Dokumente, Bilder und Video.

✅ Das Modell ist extrem schnell und kann auch Bilder mit Fotorealismus erstellen.

Wann nutzen?

Was macht GPT-4o so besonders? Es ist ideal für Anwendungen, die schnelle Reaktionen und die Verarbeitung verschiedener Medien erfordern. Bei den üblichen Alltagsaufgaben bist du mit diesem Modell oft am besten bedient.

ChatGPT o4 mini: Der MINT-Spezialist

Mit o4-mini veröffentlichte OpenAI ein neueres, kompakteres Modell, optimiert auf Geschwindigkeit und Kosteneffizienz. Und das Modell hat weitere, besondere Vorteile:

Stärken

✅ ChatGPT 4o mini gilt als schneller Spezialist für technische Aufgaben.

✅ Besonders stark ist das KI-Modell bei mathematischen und codierenden Tasks.

✅ Es kann visuelle Informationen besser analysieren.

Wann nutzen?

Gut für schnelle MINT- (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bzw. STEM-Anfragen (Science, Technology, Engineering, Mathematics) und für Recherchen, bei denen es auf Fakten ankommt.

ChatGPT o4 mini high: Der Technik-Denker

Wie es der Name besagt, handelt es sich bei o4-mini-high um eine leistungsstärkere Variante von o4-mini.

Stärken

Das Modell denkt länger, daher ist es für detaillierte technische Aufgaben gedacht.

Geeignet für fortgeschrittene Programmierung, komplexe mathematische Berechnungen und tiefgehende wissenschaftliche Analysen.

Ziele: Komplexe mathematische Gleichungen lösen oder wissenschaftliche Konzepte erklären.

Wann nutzen?

Wenn du mehr Rechenleistung und Genauigkeit bei technischen Aufgaben benötigst, solltest du zu ChatGPT o4 mini high greifen. Die tägliche Nutzung ist allerdings derzeit auf 100 Anfragen pro Tag begrenzt.

(Bild: Freepik)

ChatGPT o3-pro: Der spezialisierte Neuling

Im Juni 2025 veröffentlichte OpenAI ein weiteres ChatGPT-Modell, das zur o3-Familie gehört. Der Name: o3-pro. Das hat diese Besonderheiten:

Stärken

ChatGPT o3 pro wurde für sehr anspruchsvolle Fragen konzipiert.

Die Zuverlässigkeit der Antworten ist sehr hoch.

Zielgruppen sind Wissenschaftler, die ins Detail gehen wollen.

Wann nutzen?

Als „normaler“ ChatGPT-User wirst du dieses Modell nur in Ausnahmefällen nutzen wollen. Es liefert zwar sehr gute Ergebnisse für komplizierte Aufgabenstellungen, dafür kannst du damit keine Bilder generieren. Auch die Canvas-Funktion fehlt.

Welches ChatGPT-Modell eignet sich am besten für Einsteiger?

➡ Für die allermeisten alltäglichen Fragen und Aufgaben, die keine tiefen, schrittweisen Analysen erfordern, ist GPT-4o die beste Wahl.

Warum? Es fällt schnell und vielseitig aus. Das Modell kann bestens mit verschiedenen Medien umgehen. Egal, ob Brainstorming, schnelle Zusammenfassungen oder Bildererzeugung: 4o deckt ein breites Spektrum ab.

➡ Wenn du spezifischere technische oder wissenschaftliche Fragen hast oder kleinere Programmieraufgaben lösen möchtest, kann ChatGPT o4 mini eine gute Ergänzung sein.

➡ Die anderen Modelle sind eher Spezialwerkzeuge für fortgeschrittene Nutzer und sehr komplexe, spezialisierte oder tiefgehende Analysen.

Fazit

Die Vielfalt der ChatGPT-Varianten zeigt eines ganz klar: Es geht nicht mehr darum, immer nur das leistungsfähigste Modell zur Hand zu haben. Der Umgang mit KI bedeutet vielmehr, das richtige Spezialwerkzeug für den jeweiligen Zweck zu kennen.

Toll, dass OpenAI für verschiedene Zielgruppen unterschiedliche ChatGPT-Verianten anbietet. Allerdings sind die Bezeichnungen unglücklich gewählt und verwirrend. Auch die große Auswahl trägt nicht gerade dazu bei, dass man sich gut orientieren kann. Vielleicht lernt der KI-Anbieter daraus noch?


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